Mit „Konflikte in Projekten“ verfasst Hendrik Hilmer ein Buch, das sich nach Anspruch und Umfang auch vor keiner Dissertation verstecken muss. Auf mehr als 330 Seiten stellt der Autor nicht nur theoretische Ansätze zum Umgang mit Konflikten in Projekten und Projektteams dar, sondern unterfüttert diese auch mit persönlichen Erfahrungen aus dem eigenen beruflichen Umfeld. Schon aus diesem Grund kommt das Buch sehr lesefreundlich daher. Die in den Kapiteln behandelten Unterthemen werden durch Hilmer immer wieder durch Hinweise „Zum Mitnehmen, bitte!“ ergänzt, die jeweils wichtige Verständnis- und Praxishinweise enthalten. Die gewählte Erzählform nimmt den Leser zudem in lockerer Art und Weise mit auf die Reise durch die einzelnen Kapitel des Buches.
Am Ende eines jeden Kapitels findet sich jeweils ein teils umfangreiches Literaturverzeichnis, in dem regelmäßig „Klassiker“ aus den Bereichen Mediation und Konfliktmanagement vertreten sind. Aber eben nicht ausschließlich. Hilmer scheut sich auch nicht, zur Veranschaulichung seiner Thesen und Praxisbeispiele ebenfalls auf Klassiker der Kinogeschichte oder des Science-Fiction-Genres (Star Trek!) zu verweisen. Eine insgesamt sehr gelungene Mischung aus wissenschaftlichen (seriösen) und populären (und damit überaus anschaulichen!) Quellen, wobei erstere bei Weitem überwiegen. Aber die Mischung macht es eben!
Das gesamte Buch ist klar und übersichtlich strukturiert (wenngleich nicht ganz klar ist, warum „Teil I“ erst mit Kapitel 4 des Buches beginnt) und bietet dem Leser einen sorgsam zusammengestellten Überblick zu verschiedenen Kern- und Randthemen der Handhabung von Konflikten in Projekten. Die enthaltenen Abbildungen und Darstellung sind größtenteils gelungen und untermauern den Anspruch des Autors, dem Leser eine theoretische Analyse und einen praxistauglichen Ratgeber an die Hand zu geben. Besonders gut gelungen ist zudem die prägnante Darstellung des komplexen und in Projekten so immens wichtigen Stakeholdermanagements. Hierbei handelt es sich schließlich um einen Themenkomplex, mit dem sich, wie der Autor selbst schreibt, „ganze Bibliotheken füllen ließen“. Schade nur, dass dem Buch kein Stichwortverzeichnis angehängt wurde, ansonsten aber lässt das Buch kaum Wünsche offen.
Im Ergebnis ist es Hendrik Hilmer gelungen, einen theoretisch fundierten und zugleich praxistauglichen (weil auf eigenen Erfahrungen basierenden) Leitfaden zum Umgang mit Konflikten in Projekten zu veröffentlichen, den man jedem Projektmanager und jeder Führungskraft nur ans Herz legen kann.
Springer Gabler; 1. Aufl. 2021 – Taschenbuch, 352 Seiten.