Beim KKE ist einmal im Jahr Jahresplanung angesagt; zuletzt vor rund zwei Wochen. KKE, das steht für den Kommunikationskreis Eule. Dahinter verbirgt sich eine Gruppe interessanter und interessierter Menschen aus verschiedensten Professionen. Allesamt sind sie allerdings „kommunikativ, kreativ und erfahren“ – KKE eben!
Der KKE trifft sich in regelmäßigen Abständen zu Besichtigungen, Exkursionen und Vorträgen zu verschiedensten Themen. Von A (wie „Alternative Energien“) bis Z (wie „Zukunftsbauer Landwirtschaft“) reicht das Spektrum, mit dem sich der Kreis schon beschäftigt hat. Es ist gute Tradition beim KKE, dass auch die Jahresplanung für das kommende Jahr zunächst mit einem Input startet. Das Inputthema der diesjährigen Jahresplanung:
„Mediation – Überblick und Anwendung“
und ich durfte besagten Input geben! Was mein Ziel oder mein Interesse bei dieser Veranstaltung war? Offen gestanden war ich dort, um ein bisschen Werbung zu machen. Für die Mediation als solche und natürlich auch für mich als Mediator in Hamburg.
Für Ärger außerhalb der Mediationsthematik sorgte allerdings zunächst ein massiver Stau auf der Autobahn, weshalb der erste Teil des Abends erst mit leichter Verspätung starten konnte. Keiner der Teilnehmer hatte im Übrigen Räucherstäbchen oder Klangschalen erwartet (und schon gar nicht dabei), was mir signalisierte, dass alle auch in der richtigen Veranstaltung saßen. Der erste Punkt auf meiner kleinen Agenda war nämlich der Sache mit dem „t“ gewidmet – nämlich dem Unterschied von Meditation und Mediation. Ein kleiner Buchstabe mit großer Wirkung!
Nach diesem kleinen Vorgeplänkel klärten wir zunächst, was genau unter Mediation und einem Mediator zu verstehen ist, und was Mediation von anderen Formen der Konfliktlösung unterscheidet. Im Laufe meines Vortrags entwickelten sich lebhafte Diskussionen zu einzelnen Punkten. Warum wird Mediation noch immer kaum genutzt, und wie könnte Mediation „nach vorne“ gebracht werden? Würde eine Pflicht zur Mediation vor einem Gerichtsverfahren, wie sie in manchen Ländern für ausgewählte Rechtsgebiete schon festgeschrieben war oder ist, überhaupt mit dem Grundsatz der Freiwilligkeit zusammengehen? Mit Erstaunen wurde von den KKE’lern auch zur Kenntnis genommen, dass die Ergebnisse der Evaluierung zum Mediationsgesetz zeigen, dass rund zwei Drittel aller Mediatoren keine bis maximal 5 Mediationen pro Jahr durchführen. Da ist also noch Luft nach oben.
Aber aller Anfang ist bekanntlich schwer und die Mediation und der Anfang als Mediator bilden hier sicher keine Ausnahme. Wie kommt ein Mediator überhaupt zu seinen Aufträgen? Schließlich: Schlägt die eine Konfliktpartei eine Person als Mediator vor, wird die andere Seite darin doch gleich den Versuch einer Manipulation sehen und diese Person ablehnen. Oder?
Geht also alles nur über direkte Empfehlung von wiederum
dritter Seite? Wie schafft man als Mediator aber überhaupt den Einstieg in den „Mediationsmarkt“, ohne schon auf eine lange Liste durchgeführter Mediationen verweisen zu können? Sind die einschlägigen Internetportale, in denen potentielle Medianden nach einem geeigneten Mediator stöbern können, hier eine probate Lösung?
Ich - für meinen Teil - bin jedenfalls mit einer ganzen Liste
an wertvollen Fragen aus dieser KKE-Veranstaltung wieder herausgegangen. Bleibt mir nur zu hoffen, dass ich die Mediation in ihren Grundzügen kurz und verständlich „rüberbringen“ konnte. Vielen Dank an „mein Publikum“ vom KKE!
P.s.: Über Anfragen und Einladungen zu ähnlichen Vorträgen und Events würde ich mich im Übrigen sehr freuen!