„Ein Start-up ist nicht für jeden was.“


Auch in Start-ups fallen (langweilige) Routineaufgaben* an. Sicher keine Überraschung! Was dagegen für Zufriedenheit in einem Start-up sorgt, das hat Juliane Frisse in einem Interview der ZEIT mit einer Expertin auf diesem Gebiet hinterfragt, nämlich bei Professorin Nicola Breugst von der TU München.

 

Breugst kommt zu dem Schluss, dass es vor allen Dingen das „ganzheitliche Arbeiten an einem Projekt“ ist, was für Zufriedenheit bei der Arbeit sorgt. Dabei lässt die freie Entscheidung über Art und Weise der konkreten Projektumsetzung das empfundene Stressniveau nicht über die Maßen ansteigen. Ein wesentliches Interesse von Gründern und Mitarbeitern eines Start-ups ist also Freiheit. Die Freiheit, selber über die Arbeit und deren Erledigung zu entscheiden. Obstkorb, Tischtennisplatte und Gratisgetränke sind darüber hinaus nett, aber nicht wirklich wichtig für die Zufriedenheit.

 

Dieser Freiheit steht allerdings ein mindestens ebenso wichtiges Interesse entgegen: Sicherheit! Stichworte sind hier ein sicherer Arbeitsplatz und damit eine sichere Bezahlung. Laut Breugst bilden Mitarbeiter eines Start-ups hier keine Ausnahme im Vergleich zu sogenannten etablierten Unternehmen. Sie beanspruchen ein Mindestmaß an sozialer und finanzieller Sicherheit: „Mitarbeiter noch mal mehr als Gründer. Deswegen gründen sie selbst ja nicht“.

 

Wenn man es einmal auf das Wesentliche herunterbricht, dann ist das Thema der Mitarbeiterzufriedenheit in einem Start-up spätestens mit der Einstellung des ersten Mitarbeiters ein echtes Thema für Gründer bzw. Gründerteams. Bis dahin ist man unter sich, was bei allem Idealismus im Team auch so gelegentlich schon zu Reibungsverlusten führen kann. Schließlich ist jeder Mensch ein Individuum mit unterschiedlichen Vorstellungen, Stärken und Schwächen.

 

Sobald das Start-up dann aber wächst, also neue Mitarbeiter hinzukommen, wird es naturgemäß komplizierter. Auch mit dem schönsten Teamevent lassen sich unterschiedliche Interessen – Freiheit auf der einen, Sicherheit auf der anderen Seite – nur bedingt in Einklang bringen.

 

Letztlich, so stellt Breugst fest: „Ein Start-up ist nicht für jeden was“. Wie wahr! Aber jeder, der sich auf das Abenteuer Start-up einlässt, tut dies aus eigenem Antrieb. Eine Garantie, die gibt es nie! Aber spannend ist es allemal!

 

 

* Der Titel des Artikels lautet übrigens „Auch in Start-ups muss jemand die Toilette putzen“